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Titel: DVD-Premiere des Dokumentarfilms "Der Chronist"

DVD-Premiere des Dokumentarfilms „Der Chronist“ über die Geschichtsarbeit von Willi Waibel am 20.11.2019

Im Jahr 2018 hatte der Dokumentarfilm „Der Chronist“ über die  Geschichtsarbeit von Willi Waibel und osteuropäische Zwangsarbeiter in  Singen und Umgebung seine erfolgreiche Premiere. Inzwischen wurde der  Film auch in Kiew, Warschau, Lodz und Berlin gezeigt. In seiner  Heimatstadt ist der Ehrenbürger Wilhelm Waibel weithin bekannt, auch als  immer noch aktiver Zeitzeuge in Erinnerung an die Greuel der Zeit des  Nationalsozialismus und des Krieges. Aber besitzt sein Lebenswerk, die  Aufarbeitung des Unrechts an den „Sklaven Hitlers“, die Versöhnung und  Entschädigung mit diesen Opfern über Singen und den Hegau hinaus eine  Bedeutung? Mittlerweile wird an vielen Orten an die ehemaligen  Zwangsarbeiter erinnert. In der Ukraine und in Polen beherrschen ganz  andere Themen die tagespolitischen Debatten. Wie reagierten die  Zuschauer dort auf den Film? Wie lockt man ein von Kultur verwöhntes  Berliner Publikum zu einem Dokumentarfilm über die süddeutsche Provinz?  So viel sei hier bereits verraten: in der Bundeshauptstadt war die  Vorführung ebenfalls ein grosser Erfolg. Diese Fragen über die  Reaktionen nach den Aufführungen beantworten der Regisseur Marcus Welsch  und Wilhelm Waibel im Gespräch mit Michael Greuter am Mittwoch, den 20.  November 2019 um 19.30 Uhr in der Buchhandlung Greuter in Singen.

Zugleich wird die nun veröffentlichte DVD des Dokumentarfilms  vorgestellt, nachdem es immer wieder Nachfragen danach gab. Die  spannende Gesprächsrunde wird durch Ausschnitte aus dem Film ergänzt.

Über den Film

Der Dokumentarfilm „Der Chronist“ verfolgt die Spuren polnischer und  ukrainischer Zwangsarbeiter 1939 bis 1945 in das Deutsche Reich, die  Aufarbeitung und besonders die Versöhnung seit den 1960er Jahren. Der  Film wird als Beitrag zum mahnenden Gedenken an den brutalen Überfall  des Deutschen Reiches auf die Republik Polen am 1. September 1939  gefördert und in Warschau und Lodz gezeigt. Damit findet eine wichtige  und unerlässliche Öffnung des scheinbar „kleinen“ und „nur“ lokalen  Themas aus der Hegauer Industriestadt Singen in die Metropolen des  heutigen Polens statt. Das ist wichtig und richtig, denn Krig, Diktatur  und Unrecht gab es auch jenseits der grossen Zentren – und Aufarbeitung  kann überall ihren Anfang nehmen, ebenso wie ein würdevolles,  friedliches und versöhnendes Gedenken.