Wilhelm Waibel ist nicht erst seit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Singen ein bekannter und geschätzter Zeitgenosse. Was ihm vor über 50 Jahren zufällig in die Hände fiel, ließ ihn lange nicht mehr los: Eine Kiste mit rund 1500 Personalakten aus der NS-Zeit von Männern und Frauen aus ganz Europa, die während des Krieges in Singen als Zwangsarbeiter arbeiten mussten. Die Suche nach diesen Menschen und die Auseinandersetzung mit den beteiligten Großfirmen beschäftigen Wilhelm Waibel ein Leben lang. Der Film rekonstruiert die außergewöhnliche Geschichte der Versöhnung zwischen „ehemaligen Feinden“ und zeigt die Erinnerung der letzten noch lebenden Zwangsarbeiter in Polen und Kobeljaki, Singens ukrainischer Partnerstadt.
Der Film möchte ein Stück europäischer Verflechtungsgeschichte schildern. Er reflektiert den unterschiedlichen Blick, den die Beteiligten in den unterschiedlichen Ländern auf die Zeit der Zwangsarbeit haben. Für Wilhelm Waibel geht sein Einsatz um die Aufarbeitung der Geschichte immer noch weiter. Es ist in diesem Film zum ersten Mal gelungen, offizielle Vertreter der Nestlé vor die Kamera zu bitten, die mit dem Erbe der Maggi-Fabrik bis heute um den richtigen Weg mit.
1969 in Singen am Hohentwiel geboren. Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft in Konstanz, Toronto und Berlin. Sein Film-Handwerkszeug lernte er ab 1995 als Mitarbeit in diversen Filmproduktionen u.a. als Regieassistent bei Wolfgang Becker (Good-bye, Lenin!), Roman Polanski (Der Pianist) und Volker Schlöndorf (Der Unhold) und Jean-Jacques Annaud (Enemy at the Gates).
Nach diversen Kurzfilmen realisierte er seinen ersten Dokumentarfilm über die DDR-Sportlerin und Olympiamedaillen-Gewinnerin Katharina Bullin („Katharina Bullin – und ich dachte ich wär die größte“; Berlinale 2006), ein Portrait über eine Frau, die gegen die Zerstörung ihres Körpers durch die anabolen Leistungsexperimente im DDR-Sport kämpft.
Bekannt wurde Marcus Welsch in der Region vor allem durch seinem Film, „Landschaftsgeschichten“ (arte 2011), der verschiedene Charaktere und ihrer Geschichten aus dem Hegau und der Höri vorstellt. Marcus Welsch lebt in Berlin.
Präsentiert von der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAGG) und Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB).
Ein neuer Dokumentarfilm informiert über die Gedenkstättenarbeit in Baden-Württemberg, ihre Vielfalt und ihre aktuellen Herausforderungen. Zugleich lädt er zum Besuch und Kennenlernen der insgesamt über 80 Erinnerungsorte im Land ein. Exemplarisch werden die KZ-Gedenkstätte Neckarelz, die Gedenkstätte Grafeneck, das Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg Ulm sowie das Jüdische Museum Emmendingen vorgestellt. Dabei werden Statements unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure eingebunden. Landtagspräsidentin Muhterem Aras würdigt das beeindruckende, in weiten Teilen ehrenamtlich getragene Engagement der Gedenkstätten und ihre wertvolle Arbeit.
Hintergrund für den Film ist auch die Corona-Pandemie. Die Schließungen im Zuge der Lockdowns und das Fernbleiben von Besucherinnen und Besuchern, insbesondere von Schulklassen, hat sich spürbar auf die Arbeit der Gedenkstätten ausgewirkt. Stillstand bedeutet diese Zeit jedoch nicht, trotz der pandemiebedingten Einschränkungen geht die Bildungs- und Forschungsarbeit an den Gedenkstätten weiter und beschreitet dabei auch neue Wege. Hierauf möchte der im Auftrag der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAGG) und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) entstandene Film ebenso aufmerksam machen wie auf die Vielfalt der Gedenkstättenlandschaft von Baden-Württemberg.
Erstellt wurde die zwanzigminütige Dokumentation von der renommierten Filmemacherin Sibylle Tiedemann. Die in Berlin und Neu-Ulm lebende Regisseurin ist für ihre historischen Dokumentarfilme bekannt und wurde u. a. mit dem Deutschen Filmpreis (1998) und dem German Jewish History Award (2011) ausgezeichnet.
Hier finden Sie weitere Informationen rund um die Theresienkapelle. Soweit möglich können Sie das Material direkt im open access verwenden. Wir laden Sie zum Stöbern und Entdecken der spannenden Geschichte ein.
Wilhelm Waibel
Ludmilla Owdijenko
Ludmilla Owdijenko
News Theresienkapelle
Im Rahmen der Museumsnacht konnte die aktuelle Ausstellung "70 Jahre Theresienkapelle" durch Herrn Oberbürbermeister Bernd Häusler eröffnet werden.
Thomas
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Premiere der DVD Version des Werkes des Dokumentarfilmers Marcus Welsch, der die wertvollen Arbeit des Singener Ehrenbürgers Willi Waibel bezüglich der historischen Aufarbeitung dokumentiert.
Thomas
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