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Architektur

Grundriss

Unter der Empore betritt man das Innere der Kapelle. Eingestellte Holzpfeiler, die die mittlere hölzerne Tonnenwölbung und die seitlichen Flachdecken tragen, suggerieren eine Dreischiffigkeit. An den Außenwänden korrespondieren je fünf Fenster mit den „Jochen“ im Innenraum. Die zentrale Mittelachse leitet auf den Triumphbogen und die Apsis hin, die um zwei Stufen erhöht ist.

Aussenansichten

Im Westen erhebt sich über dem Pagodendach des Einganges der polygonale zweigeschossige Turm mit Welscher Haube. Die Baugestaltung der Theresienkapelle orientiert sich teilweise an der Singener St. Joseph-Kirche. Diese Pfarrei in der Südstadt war zuständig für die geistliche Betreuung der Kriegsgefangenen.

Bunker

Das Fundament der Kapelle ist ein Bunker, der auf die unmittelbare Vorgeschichte des Lagers verweist, dass ab 1942 für Zwangsarbeiter erbaut worden war. Im nördlichen Bereich der Kapelle befindet sich ein Einstieg zum sogenannten Bunker. Diese Anlage erstreckt sich zick-zackförmig unter dem Sakralraum und hat sowohl nach Westen als auch nach Osten eine längere Ausdehnung als die Kapelle. Heute erschließt ein Zugang aus dem Jahr 2005 diese Schutzanlage. Sie wurde vermutlich im Zusammenhang mit dem Lager errichtet und muss nach der Terminologie des Dritten Reiches als Deckungsgraben bezeichnet werden. Bauausführung und Sitzverteilung – es haben sich z. T. noch Nummerierungen erhalten – entsprechen den damaligen Vorschriften für Luftschutzmaßnahmen. Die Holzbaracken im Lager waren nicht unterkellert. So wurden die 200 Schutzplätze im Deckungsgraben vermutlich für die (Zwangs)arbeiter der benachbarten Industrie eingerichtet. Aus dem Raum Stuttgart gibt es Überlieferungen, dass etliche Zwangsarbeiter bei Bombardements in dergleichen Deckungsgräben zu Tode kamen. Vermutlich existiert noch ein zweiter Deckungsgraben mit Nord-Süd-Verlauf am westlichen Rand des einstigen Lagers. Nach Angaben von Wilhelm Waibel wurde der Bunker für die Anwohner der Fittingstrasse gebaut. Nach Auflassung des Kriegsgefangenenlagers im Herbst 1948 wurden zu einem nicht mehr bekannten Zeitpunkt „Abfälle“ des Lagers in den sogenannten Bunker verfüllt. Bei dessen rezenter Freilegung kam das einstige emaillierte Küche/Cuisine-Schild des Kriegsgefangenenlagers zum Vorschein. Die Kapelle eint und konserviert somit in den Schichtungen ihrer baulichen Substanz die Zwangsarbeitergeschichte, die Kriegsgefangenengeschichte und zu Teilen die Besatzungsgeschichte im südwestlichen Baden-Württemberg. Sie erhielt daher 2016 den Status als baden-württembergische Gedenkstätte (Landeszentrale für politische Bildung, LAGG) und 2020 eine Erweiterung des Denkmalstatus als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung (seit 01.07.2020 ermittelt durch Antje Rotzinger, MA, Landesamt für Denkmalpflege Freiburg, Inventarisation Bau- und Kunstdenkmalpflege, Ref. 83.1).

Alles rund um Ihren Besuch

Die Theresienkapelle ist seit 2015 eine Gedenkstätte im Rahmen der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten Baden-Württemberg (LAGG) bei der Landeszentrale für politische Bildung. Die Kapelle ist nicht frei zugänglich, sondern kann nur bei Führungen besichtigt werden.

News

1

Mai

News Theresienkapelle

Ausstellungseröffnung „70 Jahre Theresienkapelle“ im Rahmen der Museumsnacht Singen-Hegau

Im Rahmen der Museumsnacht konnte die aktuelle Ausstellung "70 Jahre Theresienkapelle" durch Herrn Oberbürbermeister Bernd Häusler eröffnet werden.

Thomas

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News Theresienkapelle

DVD-Premiere des Dokumentarfilms „Der Chronist“ über die Geschichtsarbeit von Willi Waibel am 20.11.2019.

Premiere der DVD Version des Werkes des Dokumentarfilmers Marcus Welsch, der die wertvollen Arbeit des Singener Ehrenbürgers Willi Waibel bezüglich der historischen Aufarbeitung dokumentiert.

Thomas

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